Mehr als Gesichter in Stein: ein Denkmal, eine Geschichte und ein amerikanischer Widerspruch

Der in den Felsen des Mount Six Grandfathers - wie er ursprünglich von den Lakota genannt wurde - gehauene Mount Rushmore ist eines der ikonischsten Denkmäler Amerikas... und auch eines der am meisten diskutierten. Es stellt vier wichtige Präsidenten der amerikanischen Geschichte dar (Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln), steht aber auf heiligem Land, das dem Volk der Lakota-Sioux nach der Unterzeichnung (und dem anschließenden Bruch) von Verträgen weggenommen wurde.

Ein Besuch ist beeindruckend: Die Skulpturen sind mehr als 18 Meter hoch und von einem natürlichen Amphitheater, Wanderwegen, Museen und Aussichtspunkten umgeben. Aber das Besondere ist, dass man versteht, was sie symbolisiert, sowohl für den Nationalstolz als auch für die Erinnerung der Ureinwohner. Heute bemüht man sich, die Stimmen der Ureinwohner einzubeziehen und den Dialog rund um die Stätte zu fördern.

Diese Stätte ist nicht nur ein großartiges technisches Werk, sondern bietet auch Gelegenheit zum Nachdenken: über die Konstruktion von Geschichte, darüber, wer die Macht hat, sie zu erzählen, und darüber, dass ein und derselbe Ort für verschiedene Menschen sehr unterschiedliche Bedeutungen haben kann.

Ein Tipp: Wandern Sie auf dem Presidential Trail, um die Gesichter aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, und besuchen Sie anschließend das nur wenige Kilometer entfernte Lakota Heritage Centre, um die Geschichte zu vervollständigen.